Strom Atlas
Strom ist allgegenwärtig. Wir laden Handys, schalten das Licht ein, kochen, arbeiten, streamen – oft, ohne darüber nachzudenken, woher die Energie eigentlich kommt. Dabei wird Strom immer wichtiger. Der Verbrauch steigt und der Klimawandel zwingt uns zum Umdenken.
Der Stromatlas wirft einen kritischen Blick auf die Stromerzeugung in Deutschland: Wer produziert den Strom – und wo? Welche Unterschiede gibt es zwischen Stadt und Land, West und Ost, früher und heute? Wem gehören die Kraftwerke? Und wie gerecht ist der Umbau zu erneuerbaren Energien organisiert?
Die Website macht mithilfe von Daten der Bundesnetzagentur sichtbar, wie eng Strom mit Fragen von Macht, Besitz und politischer Gestaltung verbunden ist. Sie soll helfen, Zusammenhänge neu zu denken und eine Diskussiongrundlage schaffen, wie eine demokratische, ökologische und solidarische Energiezukunft aussehen kann.
Was zeigt die Karte?
Stromerzeugungsanlagen
Kreise auf der Karte markieren die Standorte von Kraftwerken und Stromerzeugungsanlagen. Die Farbe der Kreise gibt an, um welchen Energieträger es sich handelt.
Die Größe eines Kreises entspricht der Nettonennleistung der jeweiligen Anlage, also der maximalen elektrischen Leistung, die sie unter Idealbedingungen dauerhaft erzeugen kann. Die kleinste dargestellte Leistung beträgt 100 Kilowatt, was ungefähr dem durchschnittlichen Strombedarf von etwa 30 Haushalten entspricht.
Zeit
Es werden jeweils die Kraftwerke angezeigt, die im ausgewählten Jahr in Betrieb waren – die Zeitauswahl reicht von 1900 bis heute.
Topografie
Die Karte zeigt Deutschland, die Bundesländer, Gemeindegrenzen sowie Flächennutzungen mit Wohngebieten, Industrie und Wäldern.
Kontext
Die dargestellten Daten sind nicht losgelöst von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu betrachten. Deshalb ist es wichtig, die Zahlen im Kontext historischer und aktueller Entwicklungen zu verstehen. Die integrierten Erählungen sollen dabei helfen, diese Zusammenhänge greifbarer zu machen.
Was zeigt die Karte nicht?
Kleine Anlagen
Auf der Karte werden nur Kraftwerke mit einer Leistung von mindestens 100 Kilowatt dargestellt. Anlagen mit geringerer Leistung – meist private Solaranlagen oder Batteriespeicher – sind nicht zu sehen. Aus Datenschutzgründen verfügen diese kleineren Anlagen nur selten über öffentlich einsehbare Standortdaten. Bei Doppelklick auf eine Gemeinde kann jedoch die Anzahl nicht dargestellter Anlagen über die API des Marktstammdatenregisters in Echtzeit geladen werden.
Kraftwerksdaten
Für jedes Kraftwerk liegen rund 80 technische und organisatorische Merkmale vor, die tiefere Einblicke in die Stromerzeugung ermöglichen können. Um die Datenmengen überschaubar zu halten und eine gute Performance der Website zu gewährleisten, wurden die Informationen bewusst reduziert. Hier ist eine vollständige Liste aller verfügbaren Parameter.
Wo kommen die Daten her?
Bundesnetzagentur
Die dargestellten Informationen basieren auf Daten des Marktstammdatenregisters – einer Plattform der Bundesnetzagentur, die für die Erfassung und Verwaltung energiewirtschaftlicher Daten in Deutschland zuständig ist. Dort sind alle Anlagen registriert, die Strom erzeugen und ins öffentliche Netz einspeisen – vom Balkonkraftwerk über Windräder bis hin zu großen Kohlekraftwerken. Die Registrierungspflicht gilt für sämtliche Betreiber*innen von Stromerzeugungsanlagen und dient in erster Linie den Netzbetreibern zur Planung und Koordination der Stromnetze. Die Daten stehen unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-ND 4.0). Die Daten wurden unverändert übernommen.
Stand: 1. Juni 2025
OpenStreetMap
Die Kartengrundlage zu Wohn-, Industrie- und Naturflächen basiert auf OpenStreetMap-Daten, die über Geofabrik bezogen wurden.
Stand: 1. Juni 2025
Bundesamt für Kartografie und Geodäsie
Die Grenzen von Bundesländern und Gemeinden stammen vom Bundesamt für Kartografie und Geodäsie (BKG).
Stand: 1. Juni 2025
Mit welchen Tools
ist die Karte entstanden?
Datenaufbereitung
Die Aufbereitung und Verarbeitung der Geodaten erfolgte mit QGIS, die Erstellung der Vektorkacheln mit Tippecanoe.
Karte
Die Karte wird mit Maplibre GL JS umgesetzt. Als Vektorkachel-Format kommt das von Protomaps entwickelte PMTiles-Format zum Einsatz.
Content Management System
Zum Aufbau der erzählerischen Inhalte wird das Content-Management-System Kirby genutzt.
Wie ist die Karte entstanden?
Die Website entstand im Sommersemester 2025 im Rahmen meiner Masterarbeit an der Universität der Künste Berlin (UdK), in der Klasse für Informationsdesign im Kontext des Visual Society Program unter der Leitung von Prof. David Skopec. Die Konzeption sowie die Entwicklung der erzählerischen Inhalte erfolgten in enger Zusammenarbeit mit Max Wilken vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).
Wer ist für die Website verantwortlich?
Mein Name ist Florian Schimanski. Ich bin für die Konzeption, Gestaltung und Programmierung dieser Website verantwortlich. Ich freue mich über einen offenen Austausch bei Fragen, Anregungen oder Ideen.